Die Feuerwehrgeschichte.........

Am 20. November im Jahre 1910 gründeten verantwortungsvolle Bürger unserer Stadt die Freiwillige Feuerwehr Hitzacker, um das Leben und Eigentum ihrer Mitbürger schützen zu können. Zwecks der Gründung wurde damals eine Versammlung im Stahlbockschen Lokal (jetzt "Bürgerstube) einberufen. Den Vorsitz führte der Bürgermeister Hüpeden. Und schon kurz darauf mußte die neugegründete Feuerwehr auch schon zu Einsätzen ausrücken. Am 25.08.1911 Waldbrand Tiesmesland, 27.08.1911 Waldbrand gräflicher Forst, 01.09.1911 Schadenfeuer Mühle Bahrendorf, 03.09.1911 Waldbrand Leitstade, und am 18.09.1911 zu einem Schadenfeuer nach Tripkau, jenseits der Elbe.

Um auf sich aufmerkasm zu machen wurde 1912 eine Glocke für die Spritze angeschafft.1919 wurde das Spritzenhaus mit elektrischem Licht ausgestattet. 1925 äußerten die Kameraden dem Wunsch nach einer motorbetriebenen Spritze.

In den goldenen zwanziger Jahren kam es zu einem Streit zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und dem Magistrat. Der angewiesene Platz zum Bau des neuen Spritzenhauses in der Sandkuhle unterhalb des Osterberges erregte die Gemüter der Feuerwehr, die Führung der Wehr hatte an den Platz der heutigen Grundstücke Sudrow und Schmieta in der Lanke gedacht. Am 20.03.1929 wurde die Wehr mit 28 ja, 2 nein, und 1 ungültigen Stimme wegen diesem Streit aufgelöst.

Der erste im Bild festgehaltene Brand im Jahre 1917 in Hitzacker in der Hauptstraße (heute Kreissparkasse)

Gerätehaus bis 1928 in der Straße Am Langenberg

 

Jedoch am 26.03.1929 wurde die Wehr wiedergegründet.

Am 26.08.1930 wurde die Motorspritze  abgenommen. Der Zweizylinder- Zweitaktmotor "Goliath 2" mit einer Leistung von 800 - 1000 Litern pro Minute wurde von der Magirus AG geliefert, und konnte hinter jedes beliebiges Auto gehängt und gezogen werden. Mittlerweile verfügte der Landkreis über 17 Freiwillige Feuerwehren und 11 Pflichtfeuerwehren  mit insgesamt  500 Mitgliedern. An Löschgeräten waren vorhanden: je eine Motorspritze in Dannenberg, Wietzetze und  Hitzacker, 27 bespannbare Handdruckspritzen, acht kleine Abprotzspritzen und 5 700 m Schlauchleitung. Am 31.05.1934 wurde die "Feuerwehr Marwedel" aufgelöst und als "Spritzenzug Marwedel" der Wehr Hitzacker angegliedert. Am 26.10.1934 wurde dann ein Auto für die Motorspritze angeschafft. Im Jahre 1935 wurde in Hitzacker die zentrale Wasserleitung erstellt. Durch die Hydranten wurden die beiden Handdruckspritzen überflüssig, sie sollten verkauft, und dafür eine mechanische Leiter angeschafft werden.

In den nächsten Jahren ist fast nichts mehr aufgezeichnet worden, da von der Selbstverwaltung der Wehr während des Zweiten Weltkrieges nichts mehr übriggeblieben war. Eine der schwersten Brandkatastrophen der letzten Zeit ereignete sich am 09.06.1939 in Langendorf. Zusammen mit der Langendorfer Wehr, den Wehren der Umgebung und den motorisierten Feuerwehren Dannenberg, Breese i.d.Marsch, Jameln und Lüchow kämpfte die Wehr Hitzacker gegen die Gewalt des auf immer mehr Gebäude übergreifenden Feuers. Das Wasser mußte aus der Elbe herangeführt werden. Trotz aller Anstrengungen der Wehren brannten 16 Gebäude nieder. Und in der Nacht vom 29.zum 30. November - kurz nach diesem großen Schadensfall- kam schon die nächste Katastrophe. Ein aus Richtung Uelzen kommender Eisenbahnzug stieß in voller Fahrt mit einem Zug im Bahnhof Karwitz zusammen. An der Unglücksstelle hatten sich die beiden schweren Eisenbahnlokomotiven ineinander verkeilt., am Bahndamm ein Gewirr von zerschmetterten Waggons. Über die Lokomotiven hatte sich ein D-Zug-Waggon geschoben, der, wie mehrere Güterwagen, Feuer gefangen hatten. Dazwischen verletzte und tote Menschen.

Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Hitzacker im Jahre 1934 am Osterberggrund

Feuerwehrfahrzeuge am Tage der Einweihung. TLF 8, LF8, ELW

 

Im Jahre 1951 wurde ein neues LF8 angeschafft, und vom 18.-22.Juli 1954 waren 23 Mann beim Katastropheneinsatz während des Sommerhochwassers am Schaafhausener Polder eingesetzt, um mit Sandsäcken den Notdeich zu verstärken. Am 09.11. 1958 wurde wieder ein neues LF 8 angeschafft, diesmal ein Opel Blitz mit Vorbaupumpe. Dieser gab seinen Geist dann im Jahre 1975 auf, und wurde durch einen Daimler Benz ersetzt. Am 15.05.1976 wurde dann auch das neue Gerätehaus eingeweiht. Dieses bot Platz für fünf Fahrzeuge, hat einen 60m² großen Schulungsraum, und seinerzeit großzügige sanitäre Anlagen.  Nun wurde auch ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 8) in Hitzacker stationiert, welches aber am 14.11.1979 nach Metzingen abgegeben wurde, und für Hitzacker ein TLF 16 beschafft wurde. Zusätzlich wurde am 09.02.1982 ein Einsatzleitwagen (VW-Bus) in Hitzacker in Dienst gestellt.
1985 wurde ein RW-1 vom BUND in Hitzacker stationiert, welches mittlerweile der Feuerwehr angehört. 1994 mußte das alte LF8 ausgemustert werden, und als Ersatzbeschaffung kam wieder ein LF-8 von Mercedes, mit einem Aufbau von Ziegler.

Das TLF 16/25 von Magirus Deutz wurde 1998 nach Schutschur abgegeben, weil das eigene alte  TLF 8 wegen Getriebeschadens nicht mehr Einsatzbereit war. Für das TLF in Hitzacker wurde dann ein neues TLF 16/25 von Mercedes/Metz gekauft. Und da der Einsatzleitwagen der Samtgemeinde Hitzacker (stationiert in Hitzacker) auch nicht mehr den Anforderungen der Wehr entsprach, wurde im Jahr 2000 ein neuer Einsatzleitwagen gekauft, welcher von der Wehr in viel Eigenarbeit hergerichtet wurde.

Gruppenbild der Freiwilligen Feuerwehr Hitzacker 1985